Kleine Medienkompetenz.

(1/2017 A.D.)
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1.) Überprüfung von News und Artikeln:

Angelehnt ist das Ganze an eine im Wissenschaftsbetrieb
übliche Checkliste. Ich habe es ein bisschen an die Praxis
angepasst.

a) Wo und wer hat es publiziert?
Wer hat es als erstes veröffentlicht?

b) Wie ist die Nachricht aufgebaut?
(Alarmismus, reißerische Überschrift)

c) Bei empirischen Aussagen die Zahlen überprüfen.
(Auf Quelle der Zahlen und grafische Tricks bei Statistikgrafiken achten.)

d) Aus welchen Daten werden welche Schlüsse gezogen?
Sind die Schlussfolgerungen Fehlschlüsse, Korrelationen
oder echte Kausalitäten. Je komplexer eine Materie ist
desto weniger werden sie eine eindeutige Kausalität finden.
Außer beim Billard sind Monokausalitäten recht unwahrscheinlich.

e) Unter welcher Flagge fährt das
Medium | der Publisher | der Thinktank an-sich?

f) Was sagen andere
Quellen | Wissenschaftler* | Journalisten*?

g) Hat jemand bezahlt, damit diese Nachricht erscheint?
Wer verdient, wenn diese Nachricht erscheint?
Woher stammen die Werbeeinnahmen des Mediums?
Wer sind die Eigentümer des Mediums?

Die Reihenfolge ist in Wirklichkeit recht flexibel.
Die Checkliste ist übrigens nicht vollständig.


2.) Überprüfung von Bildern/Videos/Fotos:

a) Das mächtigste und wichtigste ist wohl
https://www.google.at/imghp oder
https://www.tineye.com.
https://yandex.ru/images
Einfach das entsprechende Bild in den Browser ziehen
und gucken, ob man näher an die Quelle kommt. Also
wer z.B. höhere Auflösungen von dem Bild hat u.s.w..

Bei Videos könnte man hier näheres erfahren.

b) Mit Bildern werden normalerweise gewisse
Metadaten(EXIF-Daten genannt) mitgespeichert, die
Indizien liefern könnten. Es gibt dazu Software gratis
im Internet man muss nur aufpassen, nicht alle davon
lesen wirklich restlos alle Daten aus. Software aus
unbekannten Quellen immer scannen.

(Z.B.: https://exifdata.com/ oder https://fotoforensics.com/)

c) Profis gehen dann bei Fotos noch ein paar Schritte weiter.
Man nimmt z.B. Kontakt mit dem Fotografen* auf.
Man sieht auf Karten oder Satellitenaufnahmen
nach, ob die Ortsangabe stimmen kann.
Das heißt der Straßenverlauf, klar erkennbare Bauten u.s.w..
Unter Umständen geben auch Schilder Hinweise (Sprache, Ort).
Man sieht nach, ob zum entsprechenden Zeitpunkt der Aufnahme
das Wetter tatsächlich so war und ob der Schattenwurf stimmig
mit den Angaben ist.

d) Es gibt mittlerweile Tools im Internet, die es einem ermöglichen,
relativ zuverlässig zwischen herkömmlich und ai-technisch
erstellten Bilder zu unterscheiden. Z.B.: https://wasitai.com/
Wie lange jedoch solche Tools noch gut funktionieren, wird sich
zeigen.

P.s.: Denke, das sollte für den groben Hausgebrauch ausreichen.

Schönen Tag ihnen.

— End-of-Topic —

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