(7/2018 A.D.)
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Immanuel Wallerstein wurde 1930 in New York City geboren. Er
gilt als Soziologe, Sozialhistoriker und Systemtheoretiker. Sein
bekanntestes Theoriegebäude ist die Weltsystem-Theorie.
Er spricht selbst jedoch lieber von einer Weltsystemanalyse.
Gearbeitet hat er hauptsächlich als Lehrer, in späteren Zeiten
z.B. in Yale.
Laut Wallerstein gibt es 4 relevante politische Blöcke in der Welt:
1.) Neoliberale-Globalisten: Clinton, Macron, Merkel.
2.) Neoliberale-Nationalisten: Trump, Le Pen, Wilders, Strache.
Das ist auch der heutige politische Kampf im Westen. Die
klassische Linke spielt im politischen Geschehen des Westens
gar keine Rolle.
Die Leute die meinen sie wären Rechts oder aber die
Leute die meinen sie wären Links kritisieren sich nie wirklich
gegenseitig, sondern sie kritisieren immer die Neoliberalisten.
Entweder die Einen oder die Anderen. Sie wissen es nur
anscheinend nicht.
Die originale Einteilung zwischen Rechts und Links geht auf die
Frz. Nationalversammlung(1789-1791) zurück und entschied nicht
zwischen Migranten JA/NEIN sondern sie entschied zwischen
Monarchie JA/NEIN. Elitenherrschaft JA/NEIN also.
Während also die Neoliberalen-Globalisten aufgrund vieler
weitergehender Spielmechaniken[0] für Massenmigration sind,
wollen die Neoliberalen-Nationalisten stets, Teile der nationalen Elite,
für die sie arbeiten, pushen. Es geht also nie um die Plebs oder Migranten,
es geht immer nur um die jeweilige Elite.
Neoliberal bedeutet hier im übrigen immer den Abbau aller
Schranken. Der Abbau wirtschaftlicher Schranken hat aus
systemtheoretischer Perspektive immer eine Folge im Westen.
Die Reichen werden reicher und die Armen werden mehr. Und wer
will leugnen das dem so ist. (Siehe: Die Verklumpung der Welt.
oder https://www.heise.de/tp/news/Obszoener-Reichtum-Die-oberen-1000-haben-jetzt-ueber-eine-Billion-Euro-4152916.html)
Die beiden anderen, im Westen relativ irrelevanten Blöcke, nennt
Wallerstein PorteAlegre-Fraktion, und zwar einmal die Fraktion der
3.) PorteAlegre-Vertikalisten und einmal die Fraktion der
4.) PorteAlegre-Horizontalisten.
Die Vertikalisten könnte man vereinfacht zu den Basisdemokraten
zählen, während die Horizontalisten im Extremfall ein
Ein-Parteien-System anstreben und dann eine totalitäre
Staatsform erwünschen. Commis also.
Porto Alegre ist übrigens eine Stadt im Süden Brasiliens.
Wallerstein verwendet diesen Begriff, weil Porto Alegre der
oftmalige Austragungsort des Weltsozialforums war. Es handelt
sich beim Weltsozialforum um ein alternatives Gipfeltreffen von
Vereinen und NGOs, das sich mit Fragen der Globalisierung,
Entschuldung der dritten Welt, sozialen Gerechtigkeit und
Umweltschutz befassen. Das westliche Pendant ist das
WEF (World Economic Forum), also das Forum wo sich die
Neoliberalisten treffen. Damit schließt sich der Kreis wieder.
Schönen Tag ihnen.
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[0] 1.) Wenn man in einem Land Rohstoffe fördert und damit Geld verdient ist es wichtig, dass die politischen Verhältnisse stabil bleiben. Und afrikanische Länder sind normal ein bisschen wie Druckkochtöpfe. Da muss man ab und an einmal Dampf ablassen. Dieser Dampf wandert dann natürlich nach Europa.
Das der Pöbel von den Gewinnen, die dort gemacht werden, nichts sieht, sich dann aber im Gegenzug auf heimischen Straße mit den Migranten herumschlagen, und für deren Versorgung aufkommen muss ist natürlich für viele bitter und kaum verständlich. Aber es geht nicht um die Bevölkerung, es geht nicht um Migranten, es geht ums Geld verdienen.
(Daneben Probleme am Wohnungs-, Arbeits- und Heiratsmarkt.)
2.) Entsolidarisierung, Individualisierung und Atomisierung
der Aufnahmegesellschaften. Das dient immer den stärksten
Einzelindividuen, weil diese dann ihre Stärke am besten zur
Geltung bringen können. Je Reicher sie sind, desto mehr
profitieren sie von der Zersetzung aller sozialer Beziehungen
unter den Menschen. Es ist also ein sich selbst verstärkendes Phänomen.
Wichtig, das sei hier angemerkt; das ist nicht die primäre Intention
für Massenmigration.
— End-of-Topic —