Bibliothek stoischer Schriften

Hier finden sie eine kleine Auswahl von Büchern die in direktem oder nahem Zusammenhang mit
der Stoa und dem Stoizismus stehen. Alle PDFs sind so überall frei im Internet verfügbar.
Das einzige, was ich getan habe, ist sie zu sammeln damit ich sie hier zentral
und mit guter Übersicht den Interessierten Lesern meines Blogs zu Verfügung stellen kann.
Ich Danke allen Beteiligten.

(Um die folgenden Schriften besser einordnen zu können hilft das Lesen dieses kurzen Artikels.)


1.) Epiktet: Handbüchlein der stoischen Moral. // Originaltitel: Encheiridion.

Zu Epiktet (~ 50 n. Chr. bis ~ +138† in Nikopolis) muss man wissen; das persönliche Schriften von ihm
nicht überliefert sind, auch wenn es sie gegeben haben sollte. Alle Bücher die heute seinen Namen
tragen wurden von seinen Schülern* anhand seiner Lehrreden erstellt. Arrian z.B. überlieferte seine
Vorlesungen.



1.1) Epiktet: Handbüchlein der Moral. // Originaltitel: Encheiridion. (Griechisch-Deutsch)
(Übersetzt und herausgegeben von Kurt Steinmann.)

“Epiktet, geboren um 50 n.Chr. zu Hierapolis in Phrygien, kam als Sklave nach Rom, wo er seines hohen
Sinnes wegen von seinem Herrn freigelassen wurde. Er hörte in Rom den Philosophen Musonius Rufus
und war danach selber ein Lehrer der Philosophie. Wie alle Philosophen, so mußte auch er im Jahre 94
auf Befehl Domitians Rom und Italien verlassen. Er begab sich nach Nikopolis in Epirus, wo er unter
großem Zulauf und Beifall lehrte.” – zitiert aus dem Buch.


2.)  Stoicorum Veterum Fragmenta: Die ältesten fragmentarisch erhaltenen Texte der Stoiker.
In 4 Bänden. Sie wurde in den Jahren 1903–1905 von Hans von Arnim zusammengestellt.
(Altgriechisch und Latein sind die Texte. Band IV -> der Index von Maximilian Adler erstellt.)

Band 1 – Zenon von Kition und seine Schüler (altgriechisch, latein)

Band 2 – Fragmente von Chrysippos zu Logik und Physik (altgriechisch, latein)

Band 3 – Ethische Fragmente von Chrysippos und einige Fragmente seiner Schüler (altgriechisch, latein)

Band 4 – Index der Wörter, Namen und Quellen (altgriechisch, latein)

Alle 4 Bände zusammen im gezippten PDF Format erhalten sie knapp unterhalb über das Bild mit dem Bucheinband. (Sind so im Prinzip – in der Form auch über die Wikipedia erhältlich.)

Das Gesamtpaket hat den Vorteil, dass sie sie kompakt auf ihre Offline-Geräten laden können.
(Gepackt haben die 4 Bände etwas mehr als 100 MB. Also nicht wundern beim Download.)

Stoicorum Veterum Fragmenta I – II – III – IV.


3.) Aurel, Marc: Selbstbetrachtungen.
(Reclam – Beschte Verlag auf Welt.)

Man kann sich die Reclam-Bücher auch alle um ein paar Euros
auf echtem Papier besorgen. Easygoing um unterwegs
Lesestoff zu haben. Gute Buchhandlungen haben ebenfalls
stets das ganze Reclam-Regal stehen. In den Universitätsshops
auf den geisteswissenschaftlichen Fakultäten gibt es die
auch immer lagernd. (Es gibt einige gute Verlage, die dieses
Buch im Sortiment haben. Reclam ist halt nur super handlich.)
Man merkt in dem Buch das Marc Aurel (+121 bis +180†)
Kaiser und Republikaner allererster Güte war. Im Allgemeinen
ist es aber das letzte Buch das noch von jemandem
geschrieben wurde der offiziell als Stoiker galt. Inoffiziell starb
180 n. Chr. mit Marc Aurel auch die stoische Schule. (529 n. Chr.
wurde sie offiziell geschlossen. Genauer hier nachzulesen.)

(Nein, ich arbeite nicht für Reclam. 🙂 )


4.) Laertios, Diogenes: Leben und Meinungen berühmter Philosophen.

Diogenes Laertios war ein antiker Philosophiehistoriker und Doxograph. Er lebte wahrscheinlich im 3.
Jahrhundert nach Chr.
und hat eine Kompilation über Leben und Lehre der Philosophen der Antike
verfasst, die in zehn Bücher unterteilt ist. Hier die Bücher ab dem 7.Buch – ab dem von Zenon dem
Begründer der stoischen Schule – und einigen Nachfolgern die Rede ist. In den Büchern 1-6 stehen
keine Stoiker drinnen. Nur Pre-Stoiker wie Sokrates stehen in Buch 2 – sowie Krates in Buch 6.

Dieses Buch (Alle 10 Bücher in einem Buch mit knapp 580 Seiten) darf übrigens in keinem
Buchregal fehlen. Fehlt es dennoch, hat das gesamte Buchregal damit – seinen Wert verloren.
Bei Reclam hat es mich 12,80- gekostet.

Obwohl die Quellen die hier Diogenes Laertios verwendet unzureichend bekannt sind, scheint er eine
Umfangreiche Sammlung an Notizen gehabt zu haben, den ohne diese wäre ein solches Buch nicht
möglich gewesen. Vieles wird darin überliefert und für unsere Gelehrten* stellt es wegen seiner
bescheidenen Quellenlage und mangelndem Wissen über Diogenes Laertios oft mehr ein
wissenschaftliches Ärgernis als eine geniale Komposition dar. Vieles wissen wir aus seiner Schrift, das
allermeiste dürfte stimmen. Aber woher er das alles wusste, woher er es hatte… ist nach wie vor ein
wissenschaftliches Mysterium.


5.) Die Philosophie des Stoikers Zenon von Kition – Dissertation von Eduard Wellmann (1873)
(Keine sehr umfangreiche Arbeit. Aber so viel weiß man von Zenon (-333 bis ~ 261 v. Chr.) auch gar nicht.)

 

 

 

 

 

 

 


6.) Leonhardt, Jürgen: Ciceros Kritik der Philosophenschulen. Zetemata – Heft 103. München 1999.
(C. H. BECK Verlag – wie immer auch ein Kandidat für wertvolle Bücher.)

Die folgende Arbeit wurde im Wintersemester 1993/94 von Jürgen Leonhardt an der Philosophischen
Fakultät II der Ludwig Maximilian Universität München unter dem Titel “Zwischen Tusculanum und
Forum. Zwei Studien zur Verbindung von Philosophie, Rhetorik und Politik” – bei Cicero – als
Habilitationsschrift angenommen.

Danach wurde sie leicht überarbeitet, und um ein paar Notizen und Quellen aufgepeppt.
Das machte einen neuen Titel notwendig. Das Niveau der Arbeit ist hervorragend und
hält auch nach heutigen Kriterien allen wissenschaftlichen Forderungen stand.


7.) Seneca, L. Annaeus: De tranquillitate animi – Über die Ausgeglichenheit der Seele.
(Lateinisch-Deutsch.)

Senecas Schriften mögen mit seinem Leben und Handeln nicht kongruent gewesen sein.
Etwas das man bei Zenon von Kittion noch als eine seiner größten Stärken als echter Stoiker sah.
Kennen kann man sie trotzdem. Sind ja auch wirklich gut zu lesen seine Bücher (Briefe).
Senecas – Ambiguitätstoleranz zum Trotz.

Seneca wie auch schon Cicero (106 v.Chr. – 43† v.Chr.) vor ihm haben die alt-gr. Begriffe für Apatheia (Leidenschaftslosigkeit) und Ataraxie (Unerschütterliche Seelenruhe) in der lateinischen Begrifflichkeit “Tranquillitas animi” zusammengefasst. So ist auch der Titel zu verstehen:

 

 

 

 

 

 

 

 

 


8.) Epiktet: Handbuch der Moral & Lehrgespräche (Diatriben) // Teles: Ältere Diatriben //
Musonius: Lehrgespräche (Diatriben).
(Das Wort “Diatriben” hat übrigens im Englischen und Französischen eine andere und auch noch
abwertende Konnotierung (Pamphlet). Bitte nicht mit der Bedeutung im griechischen Verwechseln.)


9.) Gesammelte Werke von Marcus Tullius Cicero. Guter Mann, bester Mann.
Sah sich selbst angeblich ganz und gar nicht als Stoiker.
(Asklepiosmedia: guter Verlag, bester Verlag.)

 

 

 

 

 

 

 

 


10.) Seneca, Lucius Annaeus: Vom glückseligem Leben. // Originaltitel: De vita beata.

Schon ab der Zeit von Zenon, dem Begründer des Stoizismus, wurde klar ausgesprochen und formuliert
das bei einem Stoiker – Leben und Lehre – zusammenzufallen sollen. Wer so handelt und lebt wie Seneca
– aber schreibt wie ein Stoiker – ist m.b.M.n. mit Vorsicht zu genießen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

10.1) Seneca, Lucius Annaeus: Vom glücklichen Leben. // Originaltitel: De vita beata.
(Übersetzt und herausgegeben von Fritz-Heiner Mutschier.)


11.) Seneca, Lucius Annaeus: Die Kürze des Lebens. Lateinisch – Deutsch.

 

 

 

 

 

 

 

 

 


12.) Billerbeck, Margarethe: Epiktet. Vom Kynismus. (Umfangreiches Kommentar von Margarethe
Billerbeck.)

Der Stoizismus entstand nicht aus dem Nichts. Viele philosophische Strömungen vor dem Jahre 300 B.C.
fanden im antiken Attika, genauer in Athen ihren Schmelztiegel. Der Stoizismus, mit Zenon von Kition an
der Spitze, stellt allerdings eine Art Singularität dar die sich aus vielen verschiedenen philosophischen
Strömungen der damaligen Zeit zusammensetzt. Die letzte Singularität vor dem Stoizismus lässt sich
wohl mit dem Namen Sokrates bezeichnen. Aber auch Teile Platons Physik, die von den sogenannten
Vorsokratikern Demokrit und Leukipp abstammen, wurden mit eingearbeitet.
Der Atomismus hatte also nicht nur Einfluss auf Epikur sondern auch auf die Stoa.
Selbst Marc Aurel im zweiten Jahrhundert nach Christus verweist noch auf den Atomismus der
griechischen Antike.

Weiters waren Krates von Theben, einer der Lehrer* Zenons, also-und die kynische Schule prägende
Elemente. Den Kynismus könnte man in seiner Konzeption am besten noch von den Anekdoten des
Diogenes von Sinope kennen. Jener Diogenes der in einem Fass, am ehesten war es jedoch eine in der
damaligen Zeit üblichen großen Amphoren, gehaust haben soll.

Auch wenn die Logik der stoischen Schule recht individuell und kreativ für die damalige Zeit ist, kommt
sie nicht aus dem luftleeren Raum. Die Logik (gr. λογικὴ τέχνηlogikè téchnē entspricht der “denkenden
Kunst” <=> “Vorgehensweise” <=> “Folgerichtigkeit”) der Stoa umfasste dabei in den früheren
Begrifflichkeiten weit mehr als das heutige Wort Logik im Deutschen gilt. Grob unterteilt zerfällt sie in
Dialektik und in Rethorik. Noch weiter zersetzt zergliedert sie sich in Linguistik, Sprachphilosophie,
formale Logik – genauer Aussagenlogik, Dialektik, Rethorik & Erkenntnistheorie. In Summe kann man
also die stoische Logik in die “Lehre vom denken und sprechen” übersetzen.
Aus einem konstruktivistischen Blickwinkel stellt die stoische Logik-als-System, eine eigene Dimension
der Realität dar. Die Logik ist in diesem Sinne eine als – durch eine eigenständige emergente Ebene
getrennte Entität bzw. Substanz zu verstehen. ( Dazusagen möchte ich noch das sie die angesprochene
eigenständige Entität der stoischen Logik nicht akzeptieren müssen. Das hängt nämlich davon ab – wer
oder was sie sind.
Wären sie ein moderner Physiker könnten sie aufgrund ihrer Denktradition(Reduktionismus) diese
eigenständige Entität d.i. Kategorie verneinen und behaupten das alles was sie als Bewusstsein
vorfinden eine einzige kohärente Ordnungsebene darstellt. Für einen Physiker* wäre das wohl richtig.
Für einen Philosophen wäre es allerdings eine unzulässige Trivialisierung und Vereinfachung der
komplexen und vielschichtigen Realität. )


13.) Mayet, Karin: Chrysipps Logik in Ciceros philosophischen Schriften. 2009.

Das vorliegende Buch stellt eine geringfügig überarbeitete Fassung meiner Diss. dar, die im September 2009 an der Ludwig-Maximilians-Universität zu München angenommen wurde.” – Karin Mayet.